Das Gründungsteam – gemeinsam durch dick und dünn

Ohne das Gründungsteam läuft am Anfang nichts

Neben den Gründern gibt es eine weitere wichtige Gruppe von Mitarbeitern – das Gründungsteam. Es handelt sich hier um die Mitarbeiter der ersten Stunde. Ein kleines Team von vielleicht 5 bis 10 Leuten, die gemeinsam mit den Gründern das Startup in den ersten Wochen und Monaten zum Leben erweckt haben. Ihnen gilt insbesondere deswegen besondere Anerkennung, weil sie in einer Phase maximaler Ungewissheit einen guten Job gemacht haben und in der Regel zahllose Überstunden investiert sowie das Chaos der Startphase klaglos akzeptiert haben.

Das Gründungsteam an das Unternehmen binden

Sobald das Unternehmen hierzu in der Lage ist, sollten die Mitglieder des Gründungsteams mit einem geeigneten Modell am Unternehmen beteiligt werden. Dabei erhält das Gründungsteam in der Regel höhere Anteile als die später hinzugekommenen Mitarbeiter. Über dieses Beteiligungsmodell können sich die Gründer für die erfolgreiche Arbeit des Gründungsteams erkenntlich zeigen und dieses zur weiteren Mitarbeit motivieren.

Wachstum bringt Chancen, aber auch Probleme

Oft werden aus den Mitgliedern des Gründungsteams im Lauf des schnellen Wachstums Abteilungsleiter mit Führungsverantwortung für teilweise große Teams. Das kann durchaus erfolgreich sein, könnte aber auch zu verschiedenen Problemen führen:

  • Einem Mitglied des Gründungsteams kann aus unterschiedlichen Gründen (persönliche Qualifikation, Persönlichkeit, Struktur des Unternehmens etc.) keine Führungsrolle angeboten werden.
  • Ein Mitglied des Gründungsteams, das eine Führungsrolle übernommen hat, kommt an die fachlichen oder persönlichen Grenzen seiner Fähigkeiten und muss die Verantwortung ganz oder teilweise abgeben.

In beiden Fällen ist eine erhebliche Unzufriedenheit vorprogrammiert, auch wenn es sich aus unternehmerischer Sicht um notwendige Entscheidungen handelt. Der größte Fehler, den die Gründer an diesem Punkt machen können, wäre die richtige Entscheidung aufgrund der persönlichen Verbundenheit aufzuschieben oder zu relativieren.

Fairer Umgang und klare Kommunikation

Genau wie die Gründer an einem bestimmten Punkt der Entwicklung unter Umständen den Weg für andere Manager freimachen müssen, ist auch das Gründungsteam in seinen Fähigkeiten limitiert und muss dies zu gegebener Zeit im Interesse des Unternehmens akzeptieren. So bleibt den Gründern in solchen Fällen nichts übrig, als dem betroffenen Mitglied des Gründungsteams die Situation zu erklären und um Verständnis zu bitten. Es muss geklärt werden, ob der Mitarbeiter bereit ist, einen Schritt zurück oder zur Seite zu machen und das Unternehmen weiter mit voller Kraft zu unterstützen. Hierbei sollte auch die Kommunikation mit dem Rest des Gründungsteams nicht vernachlässigt werden, um Unruhe zu vermeiden.

Im Idealfall – wenn Gründer und Team sich dieser Herausforderung bewusst sind und konstruktive Lösungen finden – kann aber das Gründungsteam „sein“ Unternehmen von Anfang bis Exit begleiten.

Im nächsten Beitrag: Die Mission oder Warum tun wir das?

Photo by Perry Grone on Unsplash

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